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Hazukashisouni Fuji-san! Kawaguchi-ko und der unsichtbare Fuji

Als wir gerade in Tokyo angekommen waren und den Wetterbericht studierten, haben wir uns recht spontan dazu entschlossen, unsere Fahrt zum Fuji-go-ko (Fünfseen-Gebiet in der Nähe des Fuji) ein paar Tage vorzuziehen. Es sollte der letzte richtig schöne Tag unseres Japan-Aufenthalts werden und wir wollten schließlich auch etwas vom Fuji sehen. Wir hatten nämlich schon gehört, dass man dazu nicht so oft die Gelegenheit hat.

Die Fahrt zum Kawaguchi-go, der bei Touristen beliebteste der fünf Seen, dauerte dann aber länger, als ich es von der Reiseplanung her in Erinnerung hatte (nämlich etwa 3 Stunden), sodass wir erst gegen Mittag ankamen. Die Sonne schien wunderschön – aber in der Ferne: Alles vernebelt! Man wäre nicht einmal auf die bloße Idee gekommen, dass es da in der Ferne irgendwo einen fast 3800m hohen Berg geben könnte! Nichts zu sehen.

Wir sind dann aber natürlich trotzdem mit der Seilbahn zu einem Aussichtspunkt gefahren und haben eine kleine Bootstour über den Kawaguchi-ko gemacht. Wenn man schon um die 15€ pro Person in eine private Bahngesellschaft investiert hat und drei Stunden durch die Gegend gefahren ist, will man schließlich auch etwas davon haben. Und man muss sagen: Der Kawaguchi-ko ist wirklich wunderschön.

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Anschließend sind wir dann zur anderen Seite des Sees spaziert und haben dabei die schöne Landschaft genossen.

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Auf der anderen Seite des Sees wollten wir unseren ersten Onsen besuchen. Dummerweise war es, als wir dann endlich angekommen waren, schon fast halb 5. Was natürlich keine Zeit ist – im japanischen Tourismus aber sehr wohl ein Problem. Dass sämtliche Museen und Tempel zwischen 16.30 und 17.30 Uhr schließen ist ja nichts Neues. Das weiß man ja schon. Aber dass von dieser Seite des Sees aus der letzte Bus um Viertel vor 6 fahren sollte, konnten wir einfach nicht glauben. Wir mussten den Onsen noch suchen und wollten schließlich auch was davon haben – das hätten wir bis zum letzten Bus nicht geschafft. Und zu Fuß zurückzulaufen kam nicht in Frage. Die Strecke betrug fast 6km und wir hatten für den Hinweg gut 2 Stunden gebraucht. Unsere Füße waren total platt gelaufen. Und außerdem wurde es schon langsam dunkel. Und die Gegend konnte man nicht gerade gut beleuchtet nennen. Wunderbar. Wir waren frustriert. Da plötzlich, im Dämmerlicht, sahen wir etwas zwischen den fernen Wolken. Moment mal, war das etwa der Fuji? Wir rannten zum Seeufer zurück und genossen den Anblick eines fast annähernd erahnbaren Fuji-sans in der Ferne. Unglaublich!

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Die Japaner sagen, der Fuji sei schüchtern. Ich unterschreibe das. Später haben wir festgestellt, dass der Fuji im Prospekt des Tokyo Tower zwar hinter der Skyline eingetragen, aber nicht abgebildet war. Das fanden wir äußerst passend. Der unsichtbare Fuji-san – eine realistische Darstellung des wahren Lebens!

Als wir uns dann schließlich satt gesehen hatten, sind wir zur Bushaltestelle zurückgegangen, um den vorletzten Bus zurück zur Bahnstation zu nehmen. Erst da fiel mir auf, dass hinter der Abfahrtszeit ein kleines Sternchen abgebildet war. … …. Fährt nur zwischen Dezember und März. WIE BITTE?!
Alles duster, Arsch der Welt, kein Taxi weit und breit. Und die Bahnen fahren am Kawaguchi-ko auch nicht ewig. Was soll ich sagen? Wir sind über die vielbefahrene Brücke, die über den See führt, zurück GERAST. Als wir dann endlich im Zug saßen, hätte man uns vom Boden aufwischen können. Wir hatten den ganzen Tag nur Supermarkt-Bento gegessen und waren mittlerweile gut 12km gelaufen – exklusive Verlaufen auf dem Rückweg. Was für ein Tag!

Aber wir haben uns vorgenommen, irgendwann noch mal ins Fünf-Seen-Gebiet zu fahren. Wir wollen unbedingt den Fuji sehen – und im Onsen baden! Und am besten beides gleichzeitig!!

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