Hazukashisouni Fuji-san! Kawaguchi-ko und der unsichtbare Fuji
Als wir gerade in Tokyo angekommen waren und den Wetterbericht studierten, haben wir uns recht spontan dazu entschlossen, unsere Fahrt zum Fuji-go-ko (Fünfseen-Gebiet in der Nähe des Fuji) ein paar Tage vorzuziehen. Es sollte der letzte richtig schöne Tag unseres Japan-Aufenthalts werden und wir wollten schließlich auch etwas vom Fuji sehen. Wir hatten nämlich schon gehört, dass man dazu nicht so oft die Gelegenheit hat.
Die Fahrt zum Kawaguchi-go, der bei Touristen beliebteste der fünf Seen, dauerte dann aber länger, als ich es von der Reiseplanung her in Erinnerung hatte (nämlich etwa 3 Stunden), sodass wir erst gegen Mittag ankamen. Die Sonne schien wunderschön – aber in der Ferne: Alles vernebelt! Man wäre nicht einmal auf die bloße Idee gekommen, dass es da in der Ferne irgendwo einen fast 3800m hohen Berg geben könnte! Nichts zu sehen.
Wir sind dann aber natürlich trotzdem mit der Seilbahn zu einem Aussichtspunkt gefahren und haben eine kleine Bootstour über den Kawaguchi-ko gemacht. Wenn man schon um die 15€ pro Person in eine private Bahngesellschaft investiert hat und drei Stunden durch die Gegend gefahren ist, will man schließlich auch etwas davon haben. Und man muss sagen: Der Kawaguchi-ko ist wirklich wunderschön.
Die Japaner sagen, der Fuji sei schüchtern. Ich unterschreibe das. Später haben wir festgestellt, dass der Fuji im Prospekt des Tokyo Tower zwar hinter der Skyline eingetragen, aber nicht abgebildet war. Das fanden wir äußerst passend. Der unsichtbare Fuji-san – eine realistische Darstellung des wahren Lebens!
Als wir uns dann schließlich satt gesehen hatten, sind wir zur Bushaltestelle zurückgegangen, um den vorletzten Bus zurück zur Bahnstation zu nehmen. Erst da fiel mir auf, dass hinter der Abfahrtszeit ein kleines Sternchen abgebildet war. … …. Fährt nur zwischen Dezember und März. WIE BITTE?!
Alles duster, Arsch der Welt, kein Taxi weit und breit. Und die Bahnen fahren am Kawaguchi-ko auch nicht ewig. Was soll ich sagen? Wir sind über die vielbefahrene Brücke, die über den See führt, zurück GERAST. Als wir dann endlich im Zug saßen, hätte man uns vom Boden aufwischen können. Wir hatten den ganzen Tag nur Supermarkt-Bento gegessen und waren mittlerweile gut 12km gelaufen – exklusive Verlaufen auf dem Rückweg. Was für ein Tag!
Aber wir haben uns vorgenommen, irgendwann noch mal ins Fünf-Seen-Gebiet zu fahren. Wir wollen unbedingt den Fuji sehen – und im Onsen baden! Und am besten beides gleichzeitig!!