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Nigiyakana! Stadtleben in Tokyo

Wenn man bislang noch nicht viel aus Deutschland (oder eher: Europa) raus gekommen ist, wird man von Tokyos gewaltiger Größe einfach überwältigt. Man hat das Gefühl, an jeder größeren Station der Yamanote (Ringbahn), an der man aussteigt, in ein neues Berlin versetzt zu werden – nur dass all diese Berlins eine einzige Mega-Stadt bilden.

Wir haben insgesamt 5 Nächte in Tokyo verbracht – in einem Hotel, das sich zwar Ryokan nannte, mit einem Ryokan im klassischen Sinne aber nicht besonders viel zu tun hatte (Kimi Ryokan in Ikebukuro). Es war mehr ein modernes Hotel, an dessen Pforte man die Schuhe ausziehen musste und dessen Zimmer im alt-japanischen Stil eingerichtet waren. Aber alles ordentlich und gepflegt – mit sehr schönen und neuen sanitären Anlagen. Hier haben wir zum ersten Mal auf einem Futon geschlafen. Und es war sehr bequem! Wie ein richtiges Bett. Das hatten wir gar nicht erwartet. Das einzige, was uns gestört hat, war, dass fast nur Europäer (ein paar wenige Chinesen ausgenommen) hier genächtigt haben. Die Rezeption sprach besser Englisch als Japanisch, hatte man den Eindruck. Das war bei allen vorherigen Unterkünften ganz anders – uns fehlte dabei ein bisschen das japanische Flair.

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Leider konnten wir uns während unseres Aufenthalts nicht alle bekannten Tokyoer Stadtteile anschauen. Aber ich denke, wir haben schon einen ganz guten Einblick in das Stadtleben bekommen.

 

Ikebukuro

In Ikebukuro hatten wir wie gesagt unser Hotel. Dementsprechend haben wir von diesem Stadtteil eigentlich am meisten gesehen.

Westlich des Bahnhofs, wo sich unser Hotel befand, war wohl das „Vergnügungsviertel“ Ikebukuros. Es gab einige Seitenstraßen voll von Lokalen (vor allem wohl Nachtclubs), die von Anzugträgern (Türsteher? Zuhälter? Yazuka? Wir wissen es nicht!) beaufsichtigt wurden, aber auch viele Karaoke-Bars, Spielhallen, Restaurants und ect.

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Östlich des Bahnhofs befindet sich eine bekannte Einkaufsmeile (Sunshine Street 60), die nach „Sunshine City“, der so genannten „Stadt in der Stadt“ führt. Es ist eigentlich nur ein gigantisches Einkaufszentrum, in das obendrein auch noch Freizeitparks integriert sind. Da der Eintritt in die Parks nicht ganz günstig war und das ganze auch eher auf Kinder ausgelegt zu sein schien, sind wir allerdings nicht drin gewesen.

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Außerdem befindet sich ganz in der Nähe „klein Akihabara“, eine Straße mit Otaku-Anime-Fanstuff-Läden, gekrönt von einem riesigen Animate. Es war bei weitem nicht der erste Animate, den wir gesehen haben (die Dinger gibt es wie bei uns Kaufhof in jeder größeren Stadt), aber der erste, in dem wir waren. Hier gibt es Manga, CDs, DVDs und Fanstuff auf insgesamt 9 Etagen (mehr dazu gibt es demnächst in einem weiteren Beitrag zum Thema Otaku-Shopping).

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Von Ikebukuro aus haben wir am Ende unseres Urlaubs auch unsere zahlreichen Postkarten verschickt. Das Postamt Toshima ist riesengroß und wir waren beim Betreten entsprechend verwirrt, aber nachdem ich auf Japanisch (und in meiner Überraschung ohne jeglichen Ansätze von Grammatik) zum Ausdruck gebracht hatte, dass ich 7 Briefmarken für Postkarten nach Europa wollte, lief eigentlich alles wie geschmiert. Es war trotzdem ein kleines Abenteuer für uns – inklusive nach dem Weg suchen ^_—☆

 

Shinjuku

Von Shinjuku haben wir eigentlich nicht so viel gesehen. Dieser Stadtteil hat einen riesigen Bahnhof, den wir oft zum Umsteigen aus der Yamanote in andere JR-Linien genutzt haben. Es ist bekannt für sein ausgeprägtes Nachtleben/Vergnügungsviertel. Aber das hat uns eigentlich in Ikebukuro schon gereicht. Jedenfalls kann ich alle, die dasselbe wie wir vorhaben, nur warnen: Es gibt zwar viele Schließfächer in und um die Station, aber die sind alle permanent belegt! Wir haben ums Verrecken keine Möglichkeit gefunden, am Tag unserer Rückreise unser Gepäck einzuschließen. Damit fiel der geplante Besuch im botanischen Garten Shikkuen leider flach.

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Shibuya

Shibuya ist sicher einer der bekanntesten Stadtteile Tokyos – wegen Hachiko, der hier gelebt haben soll und dessen Statue ab Ausgang des Bahnhofs steht und natürlich auch wegen dem berühmten „Shibuya-Crossing“: Direkt hinter dem Bahnhof befindet sich die berühmte große Kreuzung, die täglich tausende von Menschen überqueren. Der Ort wird gerne in Filmen oder Anime-Serien gezeigt und ist leicht an den drei großen Monitoren (mit Sound, was für ein Lärm!) zu erkennen, die an den Hochhäusern rund um die Kreuzung angebracht sind. Als wir dort waren (unter der Woche gegen Mittag) war es allerdings gar nicht so wahnsinnig voll. Wir hatten das Gefühl, dass nicht mehr los war als z.B. in Harajuku (siehe unten), sodass wir sogar kurz dachten, wir wären an der falschen Kreuzung! XD

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Harajuku

Harajuku, in der Nähe von Shinjuku, ist als Tokyoer „Szene-Viertel“ bekannt – und zwar für Mode. In vielen kleinen – und in den meisten Fällen auch gar nicht teuren – Stores kann man auf der Takeshita Dori (relativ schmale Fußgängerzone) niedliche Kleidung im Lolita-Stil oder auch amerikanisch orientierte Klamotten kaufen (was für Japaner wahrscheinlich etwas Besonderes ist). Leider verkaufen die meisten Shops nur japanische Einheitsgröße M, die unser S entspricht – es war mir also alles zu klein (>д<)
Aber dafür habe ich in den Schmuck- und Accessoire-Geschäften ordentlich zugeschlagen!

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Außerdem gibt es in Harajuku an jeder Ecke Crepes – allerdings nicht so, wie man sie bei uns gewohnt ist. Sie sind mit Obst, Sahne und/oder Eis gefüllt und werden wie eine Eiswaffel gerollt. Oishikatta!

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Neben der Takeshita Dori gibt es in Harajuku auch eine ganz normale und sehr bevölkerte Einkaufsmeile, aber dafür haben wir uns nicht so interessiert.

 

Roppongi

Als wir in Tokyo waren, musste ich unbedingt einen Abend nach Roppongi. Das Viertel ist für sein Nachtleben und seine Clubs bekannt (und mein absoluter Lieblings-Manga spielt dort). Es war sehr belebt, wir haben mehrere sehr teure Autos herumfahren sehen, an einigen Zebrastreifen standen Mädels und haben sich angeboten (und natürlich auch immer die zugehörigen Aufpasser-Anzugträger) und am Ende der Straße konnte man den Tokyo-Tower in der Ferne sehen. Toll!

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Wir haben hier im Grunde nichts gemacht – sind nur einmal die große Straße rauf und runter gegangen und haben das Flair in uns aufgenommen. In einer Seitengasse haben wir zu unserer Überraschung ein Hardrock Café entdeckt – aber die absolut unrockige Musik, die dort lief und der Türsteher haben uns dann doch am Betreten gehindert. Es war aber trotzdem toll, mal da gewesen zu sein!

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Akihabara

Akihabara ist weithin als Elektronik- und Otaku-Viertel bekannt. Und das nicht ohne Grund! Anime-Stores soweit das Auge reicht! Zum Teil mit super Angeboten. Mehr dazu gibt es dann im nächsten Otaku-Shopping-Beitrag

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Tokyo Tower

Was wäre schon ein Besuch in Tokyo ohne den Tokyo Tower?! Der rot-weiß gestreifte Nachbau des Eifelturms wird bei Nacht von riesigen Scheinwerfern angestrahlt – scheinbar jeden Tag in einer anderen Farbe. Bei unserem Besuch war er pink! (=^‥^=)

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Der Tower sah im Dunkeln so beeindruckend aus, dass wir dann schließlich doch für 1600 Yen (etwa 13€) hochgefahren sind – obwohl wir da eigentlich gar nicht vorhatten. Die reguläre Aussichtsplattform befindet sich in 150m Höhe. An interaktiven Monitoren konnte man sich die Erläuterungen zu den einzelnen Gebäuden, die man vom Fenster aus sehen konnte, anzeigen oder die Karte digital in die Meiji oder auch Edo-Zeit zurückversetzen lassen. Außerdem gab es ein Video, das einen kompletten Tag aus dem Fenster des Tokyo Tower im Zeitraffer gezeigt hat. Ein Riesenspaß! Wir haben es uns aber auch nicht nehmen lassen, trotz langer Schlange bis zum Special Observatory in 250m Höhe zu fahren. Von da aus hatte man eine geniale Sicht auf die Stadt!

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Ein Stockwerk unterhalb des ersten Aussichtspunkts befindet sich ein kleines und nicht mal so teures Café. Dort haben wir dann noch einen kalten (… wieso auch immer der in Japan IMMER kalt serviert wird) Rotwein getrunken, die Aussicht auf die nächtliche Stadt genossen und der live-Band gelauscht. Ein wunderschöner Abend (=^‥^=)

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Um halb 10, eine halbe Stunde, bevor der Tokyo Tower seine Pforten schließt, haben wir uns dann auf den Rückweg nach unten gemacht. Dabei gerät man in eine riesige Souvenir-Meile. Von Tokyo-Tower-Skulpturen bis hin zu Keksen in Tokyo-Tower-Form konnte man dort alles kaufen. Die Japaner haben wirklich Sinn für Souvenirs… XD

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